Endlich finde ich einen emotionalen Zugang zu dieser Schwangerschaft und entscheide mich gegen die Pränataldiagnostik.
Einen wunderschönen guten Morgen,
ich hoffe inständig, dass es allen Leser:innen gut geht. Ich hoffe, so langsam stellt sich Weihnachts- oder Festtagsstimmung bei Euch ein. Ganz langsam kommt es auch bei mir. Unser Weihnachtsbaum steht bereits. Gestern haben wir ihn umgetopft und in zwei Tagen kommt er rein und wird geschmückt. Die Einkaufsliste steht bereit und wird doch ständig länger. Meine Schwester hat mich gestern Gott sei Dank darauf hingewiesen, dass der 27. ein Sonntag ist und wir somit bis inkl. Frühstück am 28. einkaufen müssen. Ich hätte das total verplant. Irgendwie habe ich mit Samstag gerechnet.
Wie war die Woche? In Bezug auf die Schwangerschaft gut, sehr gut sogar. Am Mittwoch stand der weitere Kontrolltermin an, um den ET nochmal zu bestätigen und die Möglichkeiten der Pränataldiagnostik zu besprechen. Ein klein wenig hatte ich schon ein schlechtes Gewissen. Jetzt hatte ich schon drei Ultraschalle, dabei ist das erste Trimester noch nicht mal rum. Dennoch, es war gut. Es hat mir meine lähmende Angst genommen, ob alles in Ordnung ist, und es hat mir meine Zuversicht wiedergegeben auch über den Termin hinaus. Eigentlich wollte ich wieder die Aufnahmen per Handy filmen für meinen Mann. Aber ich hatte so eine wahnsinnige Angst, dass das Herzchen plötzlich nicht mehr schlägt und das wollte ich auf keinen Fall für die Ewigkeit festhalten. Aber da war es: das Flimmern, der Herzschlag. Unser Baby sah aus als würde es entspannt in einer Hängematte baumeln. Es ist wahnsinnig gewachsen und misst jetzt schon 3,35 cm – also quasi das Doppelte im Vergleich zu vor zwei Wochen. Es sieht schon wie ein kleiner richtiger Mensch aus. Ärmchen und Beinchen sind nun da, der Kopf liegt nicht mehr ganz so krass auf der Brust und ist auch schon viel runder geworden und eben einem Menschenschädel ähnlich. Auch der ET wurde nochmal bestätigt. Es ist alles im Rahmen. Und plötzlich war da dieses Gefühl, dass schon alles gut gehen wird.
Ich weiß nicht, wieso ich solange gebraucht habe, um emotional einen Zugang zu dieser Schwangerschaft und unserem kleinen Wunder zu finden. Nach dem Arztbesuch grinste ich den ganzen Weg nach Hause, immer wieder legte ich instinktiv und wahnsinnig klischeehaft meine Hand auf den Unterbauch und flüsterte "hallo, Baby", während mir Freudentränen über die Wangen liefen.
Über die Pränataldiagnostik hat mich meine Frauenärztin nicht wirklich aufgeklärt. Das war etwas enttäuschend. Stattdessen habe ich nur eine Überweisung für ein Fachzentrum bekommen. Da würde man mich beraten über die Möglichkeiten. Und? Die Überweisung liegt in meinem Mutterpass. Wir werden sie nicht nutzen. Fragt nicht. Die 180° Drehung kam auf dem Rückweg nach Hause. Dann habe ich mich trotzdem noch intensiv damit auseinandergesetzt. Ich wollte nicht, dass es nur eine Laune des Tages war und ich es am Ende dann doch bereue. Wie dem auch sei. Ich habe mich nochmal informiert, allgemein und auch bei den Zentren in der Nähe, wie das genau abläuft und was es für Möglichkeiten gibt. Das, was für uns in Frage käme, nämlich der Bluttest, der das kindliche Erbgut im Blut der Mutter untersucht, wird jeweils nur in Kombination mit einer weiteren hochauflösenden Ultraschalluntersuchung gemacht. Und ich kann es gar nicht richtig erklären, aber alles in mir hat sich dagegen gesträubt. Es fühlte sich einfach nicht richtig an. Dabei würde ich das jemand anderem nie ankreiden, wenn er bzw. sie sich dafür entscheidet. Das ist am Ende eine absolut persönliche Entscheidung, was man sich und dem Baby auch zumutet.
Und jetzt fühle ich mich befreit. Ich habe immer noch Angst, dass es etwas sein könnte, dass es nicht gesund auf die Welt kommt. Diese Angst hatte ich auch bei unserem Schlumpf. Jetzt balanciert die Hoffnung es aber aus. Ändern kann ich das Resultat nicht und irgendwas unternehmen auf Basis eines schlechten Befunds steht außer Frage. Jetzt heißt es einfach, hoffen, warten und die Schwangerschaft genießen.
Ansonsten habe ich erfolglos versucht aufzuräumen. Mein Sohn hat aber eine wunderbare Eigenschaft: wenn ich da aufräume, räumt er dort aus. Und wenn ich dort sein Chaos wieder beseitige, ist er schon am nächsten Schrank oder muss die Windel gewechselt bekommen, hat Hunger oder muss ins Bett. ;-) Am Ende war ich minimal gefrustet und musste an all die Comics denken, die den Mama-Alltag widergeben, bei denen ich in der ersten Schwangerschaft nur dachte: „Man muss einfach den Tag richtig planen und strukturieren.“ Vielleicht ist das immer noch der Schlüssel zum Erfolg. Mein Sohn wechselt bloß immer die Schlösser heimlich still und leise.
Heute war ich beim Arzt wegen meiner Schulter. Die hatte ich mir ja durch den Sturz am Tag von Schlumpfs Geburt gebrochen und ausgekugelt. Jetzt ist natürlich röntgen nicht möglich, wenn ich schwanger bin, aber ich habe es auch einfach völlig verplant. Irgendwie hatte ich Januar im Kopf und dachte mir: Gut, dann rufst Du Anfang Januar da an. Dann ist das erste Trimester um und Du kannst fragen, ob es überhaupt Sinn macht aktuell. Ja, und dann hieß es plötzlich „Denk an Deinen Termin, Kindchen.“ Ähm, ja, klar. Hab ich auf dem Schirm.
Anyhow, der Arzt konnte natürlich nicht sonderlich viel machen. War dennoch beeindruckt, dass ich so viel Bewegungsradius habe und hat mir nochmal verdeutlicht, wie viel Glück wir damals hatten und offensichtlich gute Physiotherapeutinnen.
Was steht sonst noch an? Weihnachten! Und damit werden wir auch die Gelegenheit nutzen, die frohe Botschaft zu verkünden. Meine Schwester riecht den Braten schon. Ich möchte sie ein wenig schimpfen, denn sie vermasselt uns ein wenig die Überraschung, aber meine Eltern werden, denke ich, wirklich überrascht sein. Und seine sowieso. Die haben wir situationsbedingt leider jetzt schon ewig nicht mehr gesehen, fast ein halbes Jahr ist es her. Daher bekommen sie auch recht wenig mit, vor allem eben solche Themen nicht. Familienplanung steht meistens nicht auf der Agenda für Videotelefonate. Für meine Familie überlege ich noch irgendetwas kreatives vorzubereiten. Beim letzten Mal haben wir das Geheimnis gar nicht für uns behalten können. Da kam nur ein „der Test war positiv“ raus. Aber es gibt so viele coole Ideen. Muss mal schauen, wie wir das machen. Unser Kleiner kriegt meiner Meinung nach auch schon was mit. Wir haben ein ganz süßes Kinderbuch, das liebt er über alles. Unter anderem eben auch eine kurze Geschichte wie der kleine Bruder in die Familie kommt. Und jetzt sagt er immer und überall „Baby“. Die kleinen Duplo-Babys werden rausgesucht und wenn er in Prospekten Kinder sieht, die jünger als er sind, zeigt er drauf und sagt immer direkt „Baby“. Das ist echt göttlich. Überhaupt alle Versuche neue Wörter zu sagen. Von „-to“ für Auto (er formt die Lippen für au, aber da kommt einfach kein Ton raus), zu „Du“ für Dusche, „tu“ für Schuhe, „Bu“ für Bus, „Bu“ für Buch (das ch spricht er noch nicht ganz aus, sondern verschluckt es, aber das „Bu“ hört sich bei Buch trotzdem anders an als wenn er Bus meint), zu „Din Don“ im Singsang für die Klingel oder „Tig Tag“ für die Uhr. Und „Bär“ ist momentan sowieso das Highlight. Im Notfall heißt jedes Tier jetzt „Bär“ auch der kleine Tiger und die Tigerente. ;-)
Ich sollte mich am Ende des Tages immer auf solche Sachen konzentrieren. Dann schleicht sich ein Lächeln von ganz alleine auf die Lippen.
Und damit verabschiede ich mich in die Weihnachtstage.
Ich wünsche Euch schöne Festtage, bleibt gesund.
Eure Philippa
jetzt wieder mit kleinen Herzen in den Augen
PS: Liebe Iris, danke für Dein Kommentar. Das habe ich erst diese Woche gelesen! Und danke für's Daumendrücken - ich hoffe, auch sehr, dass es zumindest eine Chance auf eine natürliche Geburt gibt, auch wenn das auch kein Spaziergang ist. Ich freue mich, dass Du wieder mitliest. Ganz lieben Gruß.
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