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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
43. Woche

10 Monate – wie schnell die Zeit vergeht

Was hab ich diesen Satz: „Die geben Dir alles zurück.“ immer total übertrieben gefunden. Heute weiß ich, dass diese fünf Wörter ein Teil unseres Lebens geworden sind. Du schuftest, Du machst, Du tust, plagst Dich, verzichtest und dann lächelt er Dich an mit einer Wahrhaftig- und Ehrlichkeit – dass wirklich fast alles Negative wie eine Seifenblase zerplatzt oder wenigstens für eine gewisse Zeit unsichtbar wird.

Vorgestern ist der Mats doch tatsächlich zehn Monate alt geworden. Ich muss es so überrascht beschreiben, weil es mich doch immer wieder in Erstaunen versetzt, wie fix alles geht. Es ist ja nun nicht so, dass ich das Kalenderblatt abreiße und es mich total verblüfft, dass nach der 28 die 29 auftaucht und das auch noch jeden Monat wieder?! Aber ich schau mir unseren kleinen Racker an und denke ganz klassisch: „Wo bitteschön ist die Zeit geblieben?“
Sie ist sicher nicht von den grauen Herren gestohlen und in ihrer dicken Zigarre verraucht worden, ich kann ja netterweise viel von dem Nachlesen was alles passiert ist, aber trotzdem…

Es kommt mir manchmal schon ein bisschen so vor, als würde ich, seitdem Mats erschienen ist, auf der anderen Seite stehen – ab jetzt läuft die Zeit runter. Nicht im negativen Sinne, eher gleichbedeutend mit: „Sperr die Glubschen auf, es gibt soviel zu sehen. Soviel wundervolle, magische Momente – Du willst doch nichts verpassen, oder?“
Was hab ich diesen Satz: „Die geben Dir alles zurück.“ immer total übertrieben gefunden. Heute weiß ich, dass diese fünf Wörter ein Teil unseres Lebens geworden sind. Du schuftest, Du machst, Du tust, plagst Dich, verzichtest und dann lächelt er Dich an mit einer Wahrhaftig- und Ehrlichkeit – dass wirklich fast alles Negative wie eine Seifenblase zerplatzt oder wenigstens für eine gewisse Zeit unsichtbar wird.
Wird das jetzt immer so sein? Bestimmt nicht, Mats wird sicher auch mal so ein kleiner Kotzbrocken sein, mir den letzten Nerv rauben, Schwindelgeschichten erzählen, alle Ge- oder Verbote als Aufforderung zum Gegenteil empfinden und, und, und – ich kann nur hoffen, dass er diese Phasen nur mit seinem kleinen Hintern streifen und sie möglich kurz sein werden.
Ich bin soooo gespannt, wie diese - global gesehen - kleine, unbedeutende Geschichte von Mats und seinen Eltern, weitergeht.

Aber jetzt wieder zu den Dingen, die ich bereits weiß. Christian hat jetzt äußerst exakt seine Körperlänge bestimmt, die genauen Maße sind: Höhe des Wäschepuffers plus ein paar Zentimeter, also ist die kleine Maus ca. 72,824 cm hoch. Diese Größe reicht, nebenbei erwähnt, auch noch ganz toll zum Was-ist-denn-so-in-der-Badewanne-los-?-Schauen. Vorgestern ergab es sich das erste Mal, dass ich in der Badewanne lag und er nicht unterwegs war oder bespaßt wurde. Und da man ja gern in der Nähe von der Mutti ist, stellt man sich auch schon mal zwanzig Minuten mehr oder weniger standhaft, gerne neben die Wanne.

Da meine Position doch recht statisch war, kam ich mir nach wenigen Minuten vor wie im Puppen- bzw. Kasperltheater, der Badewannenrand fungierte dabei als Bühnenbegrenzung. Mats legte seine Arme lässig auf die Kante und schaute und schaute und schaute. Da seine Arme dabei fast immer in Schulterhöhe waren, konnte diese Stellung gar nicht so locker sein wie er dreinblickte – aber was tut man, nee Mats, nicht alles um beobachten zu können. Ich konnte also nie mehr als Mats Kopf und einen kleinen Teil des Oberkörpers sehen und irgendwann verschwand der kleine Mann langsam und bedächtig nach unten aus meinem Blickfeld. Kurz später erblickte ich dann erst eine kleine Hand mit einem gelben Plastikball und dann sekündlich einen weiteren Mats-Abschnitt – ganz in Dalli-klick-Manier.
Im Stehen bekam er dann noch die Quietschente zu fassen und weil doch öfters eins von beiden herunterfiel, sah ich ca. 30mal den kleinen Mann ab- und wieder aufsteigen – welch Ausdauer. Am witzigsten fand ich daran, dass immer die Hand mit dem Spielzeug, obwohl befüllt und deshalb schlecht zu benutzen, als erstes hochkam. Wahrscheinlich setzt er die Prioritäten klassisch: Erst Plastikbälle und Quietschenten in Sicherheit, dann die Männer und der Kapitän.

Es gibt aktuell natürlich noch weitere Sportarten außer in die Wanne reingucken und was rein werfen. Jeden Tag muss Mats jetzt mindestens einmal nach meinen Zähnen schauen, ob sie immer noch hart und auch noch da sind. Seitdem er die Zähne letzte Woche, beim Runterziehen meiner Unterlippe entdeckt hat, haben sie nichts von ihrer Faszination verloren und werden immer wieder aufs Neue bestaunt.

Der Herr Zahnbefühler strapaziert jetzt auch jeden Tag mit Begeisterung seine Stimmbänder. Er hat, gerne beim Essen (sollte mir das was sagen?) aber auch sonst mal kontrollierte Schrei-Kreisch-Phasen. Tut schon immer ein wenig weh in den Ohren, wenn er so schrill herausschreit, aber ich kann bisher nicht erkennen, was und ob er mir damit etwas andeuten will. Deshalb, wegen der Schlafprobleme übertags und einigen anderen Situationen, überlege ich, ob ich mich nicht doch mal ein wenig ernsthafter mit dem Thema Babyzeichensprache auseinandersetze.
Hat jemand Erfahrungen damit, in welcher Form auch immer?

Mats hat jetzt mehrere Dinge in unserem Haushalt zu seinen persönlichen Rollatoren auserwählt. Obwohl, na ja, es ist wohl eher so, dass die Plastikkiste mit Rollen, aber auch die Essstühle sich einfach prima schieben lassen. Und wenn er sich gegen sie lehnt und die sich wegbewegen, kann man ja nicht einfach loslassen. So kommt es, dass unser Kurzer dieser Tage seine ersten Geradeaus-Schritte gemacht hat. Nach ca. zwei Metern bzw. sieben bis acht Schritten ist allerdings meist Schluss, weil er die Spur nicht halten kann und die Karre dann - im wahrsten Sinne - vor die Wand fährt.

Mats trinkt Wasser, a yeahhh. Ich liebe Wasser, es gibt kein geileres Getränk als klares, kaltes Wasser. Hatte schon länger nicht mehr probiert ihm etwas aus seiner Trinklerntasse zu geben. Jetzt haben wir eine einfache Steh-auf-Tasse mit 3 Löchern und ohne Rückschlagventil, nicht halb so anstrengend wie die Trinklerntasse, wo er sich immer einen kleinen Wolf gesaugt hat und dementsprechend begeistert dabei war.

Zum Abschluss dieses Wochenberichts gibt’s noch ein Bild unserer monatlichen Foto-Dokumentation. Mein Schwager hatte die Idee ihn doch regelmäßig mit Datum zu fotografieren um so die rasante Entwicklung unvergessen zu machen. Mats steht nun regelmäßig in allen möglichen Lebenslagen im Panzerknacker-Stil der Fotografin Modell.
Hier könnt Ihr ihn an einem seiner Lieblings-Spielplätze in der Wohnung sehen. Der Waschtisch ist noch nicht mit Türen versehen und der Siphon zieht ihn immer wieder magisch an. Da ich mir zur Neugestaltung des Bads eine Fußbodenheizung gewünscht hatte, darf er sich da jetzt mit Mamas beruhigtem Gewissen gerne aufhalten.

Ich wünsch Euch eine schöne erste Dezemberwoche und viel Spaß beim Türchen öffnen,
beste Grüße, Nicole

matz 10 Monate

Bild: privat

Matz mit 10 Monaten


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Kommentare von Lesern:

Katja, Bayern04.12.2008 16:47

Hallo Nicole,
ich freue mich jede Woche auf einen neuen Bericht von dir! Möchte dir das einfach mal sagen.
Und diese Woche als "Schmankerl": Ein total süßes Bild - vielen Dank!

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Katrin, Thüringen04.12.2008 09:15

Hallo ihr 2!
Ich lese regelmäßig eure "Kolumne" und amüsiere mich über die erlebten Dinge. Zwar habe ich noch keine eigenen Kinder, aber mal sehen was dann so alles auf mich zu kommt.
Ich freu mich schon auf den nächsten Bericht.

Liebe Grüße
Katrin

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