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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
Nachbericht

Happy End in Sicht

es wird Geburtstag gefeiert, dem Papa zum Greifen nahe, die Prinzessin wächst und gedeiht und mein Abschied von kidsgo

Hallo ihr Lieben,

ich würde meinen letzten Beitrag gerne mit einem Zitat von Oscar Wilde einleiten. “Am Ende wird alles gut! Und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.” Vielleicht wundert ihr euch, warum ich mir gerade dieses Zitat ausgesucht habe. Ich hatte nämlich gehofft, euch von der liebevollen Vereinigung unserer Familie zu berichten und dass wir den Papa mit offenem Lächeln und überschwänglichen Begrüßungen und Umarmungen willkommen heißen durften und das erste Babyjahr glücklich, vereint und zufrieden abschließen können.

Nun, das durften wir bislang leider nicht. Mein Mann hat es zwar mittlerweile ins Land geschafft, aber wie ihr euch vielleicht erinnert, war er während seines Aufenthaltes im Ausland im Büro an Covid-19 erkrankt und obwohl diese Erkrankung schon in den Februar/ März zurück geht, haben die Tests in Deutschland doch noch Reste des Virus nachweisen können und so muss mein Mann leider noch in Quarantäne verbleiben. Ihr könnt euch sicherlich die Enttäuschung auf beiden Seiten vorstellen, als das Ergebnis eingetroffen ist und er durch den positiven Test seine Quarantäne nicht verkürzen konnte. Wir haben uns zwar mit dem Gesundheitsamt in Verbindung gesetzt, aber bisher auch noch nicht gehört, wie es weitergehen soll und was er alles erfüllen muss, um wieder nach Hause zu kommen. Falls ihr euch wundert, warum wir noch nicht wieder vereint sind, er ist erneut in einem anderem Haus zur Quarantäne untergekommen, wo somit gewährleistet ist, dass eben nicht die ganze Familie zu Hause bleiben muss. Leider bedeutet das erneut, den Papa nur kurz durch die Scheiben sehen zu können. So nah und doch so fern :-(. Ich hoffe sehr, dass wir ihn in den nächsten Tagen endlich richtig begrüßen dürfen und ich nicht noch einmal in das enttäuschte Gesicht meines Sohnes sehen muss.

Zum Glück gibt es aber auch noch jede Menge schöne Dinge zu berichten. Wir haben trotz der ganzen Beschränkungen natürlich den ersten Geburtstag unserer Prinzessin gefeiert. Ich habe euch auch ein paar Bilder angehangen, damit ihr im Nachhinein auch noch ein wenig davon habt. Ich muss gestehen, dass ich mich mit den Vorbereitungen fast ein wenig übernommen habe und natürlich bin ich am Abend zuvor viel zu spät ins Bett, aber es sollte eben auch noch richtig dekoriert werden und ich wollte, dass es für sie mindestens so schön ist, wie es damals für ihren Bruder war auch wenn nicht so viele Gäste da waren. Rückblickend muss ich sagen, dass ich das gar nicht so schlimm gefunden habe. Neben meinen Eltern die am Mittag gekommen sind, war nur morgens eine Freundin zum Kaffee / Tee bei mir und hat ein kleines Geschenk überreicht. Wir haben es uns auf der Terrasse gemütlich gemacht und obwohl es recht frisch gewesen ist, war es eine angenehme Abwechslung und ein schöner Start trotz müder Augen und weil eben niemand sonst eingeladen war, musste ich auch nicht ständig um alle möglichen Gäste rotieren und konnte mich ganz auf die Kinder konzentrieren.

Die Prinzessin war hin und weg von den ganzen Ballons und ich glaube ihr persönlicher Knaller war natürlich der Schokoladenkuchen. Da wurde gleich einmal mit beiden Händen zugegriffen und ordentlich hineingebissen und überraschenderweise ist auch sehr wenig daneben gegangen. Beim Auspacken der Geschenke hat sie natürlich noch Hilfe benötigt, vor allem weil sie auch nicht wusste, was von ihr erwartet wurde. Wir hatten selbstverständlich einen kleinen persönlichen Helfer in Form ihres Bruders, der es sich nicht nehmen lassen wollte, bei jedem aber auch wirklich jedem Geschenk das Auspacken in die Hand zu nehmen. An ihrem Geburtstag ist bei mir seit langem wieder ins Bewusstsein gekrochen, dass er doch recht eifersüchtig auf seine Schwester ist. Egal was sie bekommen hat, er musste es als erster haben und ausprobieren und dabei war es absolut egal, ob es Babyspielzeug, ein Buch, Kuscheltiere oder Babykleidung gewesen ist. Alles musste durch seine Hände. Die Ballons wurden permanent weggenommen oder versteckt, kaum durfte sie sich selber an ihren Sachen erfreuen, ohne dass jemand dazwischen gehen musste. Zum Glück hat sich das ein paar Tage später wieder gelegt und ich glaube auch nicht, dass es sie sonderlich beeindruckt hat, aber uns Erwachsenen ist es eben schon sehr aufgefallen.

Wenn ich auf das erste Jahr zurückblicke, dann sehe ich immer noch meine kleine Prinzessin, wünsche mir aber, dass sie sich mehr Zeit lassen würde groß zu werden. Mittlerweile kommt fast jeden Tag etwas Neues dazu. Sie stellt mehr Ansprüche, vor allem was das Essen angeht. Dabei meine ich nicht, dass sie etwas nicht möchte, sondern dass sie eben alles möchte. Egal was, es muss durch ihre Hände und ihren Mund und obwohl ich darauf warte, dass sie etwas nicht mag, gibt es bei ihr eigentlich nur mehr oder heute nicht so viel davon. Dass sie etwas komplett verweigert, ist seit wir richtig gemeinsam essen nicht vorgekommen. Ich bin tatsächlich auch vor ein paar Tagen dazu übergegangen, wo es geht, sie in unser Essen einzubinden. Ich koche dann einfach mit wenig oder keinem Salz und schneide die Stücke in mundgerechte Größen. Das findet sie toll auch wenn ich manchmal das Chaos, vor allem bei Reis, nicht ansehen kann. Ich erinnere mich dann einfach daran, dass es besser wird ☺ Und sollte ihr doch einmal am Tisch etwas nicht passen, wird mit dem Finger auf die Tischplatte gezeigt und damit ausgedrückt, dass ich besagtes Wunschobjekt hier abzulegen habe. Einfach niedlich. Ich bin mir aber noch nicht sicher, ob ich es so spitze finde, dass sie sich momentan an meinen Getränken vergeht. Natürlich freut es mich, dass sie gerne Sachen ausprobieren will, aber ich liebe meinen Tee und eigentlich steht mir nicht danach diesen zu teilen. Das Gesicht, was sie zieht, wenn sie Sprudelwasser trinkt ist aber für die Götter und es kommt hin und wieder vor, dass ich das Wasser am Ende auskippe. Es fließt einfach doch einiges mehr an Speichel zurück und hat schon einen gewissen Ekelgrad.

Mittlerweile läuft sie auch ihre ersten Schritte ohne fremde Hilfe und obwohl es nur drei bis vier Schritte sind, freuen wir uns wie die Königskinder und klatschen und applaudieren. Sie zeichnet total gerne in einem unserer Magnetbücher und ich hätte nie und nimmer angenommen, dass sie sich damit so lange beschäftigen kann. Ich kann mich die letzten Wochen an nichts erinnern, was sie so lange an einer Sache hält und habe mir fest vorgenommen, ihr das auch in Zukunft weiter zu ermöglichen.
Socken sind der Feind Nummer eins und obwohl sie früher ohne weiteres Mützen getragen hat, wird sie doch tatsächlich wählerisch, welche auf dem Kopf verbleiben und welche, so wie die Socken, weichen müssen. Sie hat definitiv den Dickschädel der Familie und entscheidet, was sie will. Frische Luft und die Umwelt draußen zu erkunden, gehört vermutlich ebenfalls zu ihren bevorzugten Tagesabläufen. Sobald ich eine Jacke hole, ist ihr Arm schon fast von alleine im Ärmel, weil sie ganz genau weiß, was zu erwarten ist.
Ich persönlich freue mich tierisch, dass sie super einfach einschläft, wenn man mal die Ausnahmen nicht beachtet. Das kannte ich vorher nicht und ich bin dankbar, dass ich nicht täglich mehrere Stunden vor ihrem Bett sitzen muss, um zu betteln dass sie endlich schläft. Das ist so viel wert und gerade auch mit einem zweiten Kind, das sich auch Zeit mit der Mama wünscht in unserem Fall ein Glücksgriff. Seit ein paar Tagen haben sich nun auch die Backenzähne auf den Weg gemacht und man kann diese schon ganz leicht durchblitzen sehen. Daher wird die Kleine natürlich gerade wieder etwas anhänglicher und die Nächte etwas schwieriger, aber besser sie kommen alle bald, als dass es sich ewig hinzieht. Wo wir gerade bei den Nächten sind, kann ich durchschlafen nach wie vor nicht als erfolgreich gemeistert verbuchen, aber da ich mehr schlafe als beim ersten Kind, sind auch die Nächte noch ganz im Rahmen. Die Kleine wird nachts auch noch gestillt und obwohl ich schon ein paar Mal mit dem Gedanken gespielt habe, „cold turkey“ zu gehen, habe ich es noch nicht hinbekommen, sie komplett abzustillen. Ich möchte das aber gerne in Angriff nehmen, sobald der Papa wieder bei uns ist und wir uns notfalls die Nächte aufteilen können, wenn sie meckert, dass es nichts mehr gibt.

Vor ein paar Tagen musste ich mir wieder einmal vor Augen führen, wie glücklich wir uns mit unseren beiden Kindern schätzen können. Denn obwohl auch die Geburten bei mir sicherlich nicht die einfachsten waren, musste ich mich besonders bei unserer Prinzessin nicht mit Blutverlust, Schwangerschaftsvergiftungen und wie leider auch manche Paare in unserem Freundeskreis mit Fehlgeburten befassen und obwohl ich Mutter bin, kann ich vermutlich gerade bei Letzterem nicht richtig nachempfinden, welcher emotionalen Achterbahn ihre Gefühle ausgesetzt gewesen sind. Und einmal mehr geht mir das Herz auf, wenn ich in die glücklichen und strahlenden Gesichter meiner beiden Kinder sehe und wie viel Freude sie an den kleinsten Dingen haben, die gerade momentan leider auch manchmal meinen Nerv treffen. Gerade deshalb habe ich mir für die Zukunft vorgenommen, einmal mehr durchzuatmen und mir vor dem Meckern, Zetern und Schimpfen zu überlegen, ob dabei wirklich die Welt unter geht, weil es wieder einmal eine Portion extra Sand im Flur gab, das Sofa als Trampolin herhalten musste oder die Wäsche überall im Haus verteilt wird. Ich wünsche mir mehr Ruhe und Frieden in der Familie und kann nicht erwarten, dass diese allein durch meine Kinder kommt, daher werde ich einmal mehr mit guten Vorsätzen das restliche Jahr beschreiten und alles dafür tun, dass es nicht bei Vorsätzen bleibt.

Ich habe heute beim Schreiben meines letzten Beitrages gemerkt, wie mir das wöchentliche Schreiben eigentlich zur Routine geworden ist und obwohl ich gerade heute todmüde auf dem Sofa sitze und darüber philosophiere, wie es weitergehen wird, merke ich, dass ein wenig Wehmut bei mir aufkommt. Wehmut darüber, dass meine Kleine langsam groß wird. Wehmut darüber, dass ich mich von allen Lesern und vor allem von der lieben Anke von kidsgo, die mich so toll durch das Jahr begleitet hat, verabschieden muss und Wehmut darüber, dass ich nun keinen Grund mehr habe mich hinzusetzen und aufzuschreiben was mich bewegt hat und weiterhin bewegt. Natürlich könnte ich noch Tagebuch schreiben, aber darin war ich selbst nach mehrmaligen Anläufen nicht gut und ohne eine feste Deadline wird das vermutlich eben auch nichts werden.

Ich danke euch allen, dass ihr euch die Zeit genommen habt, meine Familie und mich zu begleiten, Fragen zu stellen und mir Tipps und Kommentare zu hinterlassen. Ich habe diese immer gerne gelesen und beantwortet. Ich wollte an dieser Stelle aber auch allen Sponsoren danken, die uns so reichlich und wohlwollend bedacht haben. Den Fahrradanhänger Chariot Cap2 von Thule würde ich um nichts missen wollen, der Nutribaby XL von Babymoov hat mir so manchen Tag gerettet, die Pflegereihe von Paediprotect war und ist nach wie vor einfach toll, unsere tolle Lektüre von Kaufland Familienmomente eignet sich wunderbar für unterwegs und natürlich die BIG-Cosy Wippe, die jeden Tag von mindestens einem Kind bespielt wird. Vielen, vielen Dank an kidsgo und Anke, dass ihr mir ermöglicht habt, teil eurer Tagebücher zu werden, mich auszutauschen und einen Ort zu schaffen, den ich gerne, auch wenn nur virtuell, besuche.

Vermutlich könnte ich noch ewig so weiter schreiben, denn eigentlich will ich gar kein Ende herbeiführen und doch spukt mir ein Satz meines alten Deutschlehrers im Kopf der immer sagte: „In der Kürze liegt die Würze!“ Und da mir dieser Spruch richtig erscheint, will ich es euch nicht langweilig gestalten und vor allem mir nicht noch schwerer machen und mich an dieser Stelle einfach verabschieden! Passt auf euch und eure Lieben auf, nehmt in dieser verrückten Zeit nicht alles zu schwer, auch wenn es vermutlich einen Haufen Gründe gibt warum doch und träumt euch an einen wundervollen Ort oder in den nächsten Urlaub, der bestimmt bald kommt, denn ich werde mich nämlich jetzt genau dorthin begeben, in die Traumwelt von ein paar freien Tagen, die hoffentlich nach der baldigen Rückkehr meines Mannes auch auf mich warten.

Und nun zum aller letzten Mal wünsche ich euch alles Liebe!

Eure
Bianca

Fotos: Privat

 

Fotos: Privat

 

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Kommentare von Lesern:

I.H.09.05.2021 07:36

Alles Gute nachträglich noch zum 1. Geburtstag und vielen Dank für Dein Tagebuch. Ich wünsche Euch nur das Beste und das Ihr ganz bald wieder zu Viert sein könnt. Grüße aus Hannover

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