Der Alltag hat mich wieder...
Vielen Dank für eure Geburtstagswünsche! Ein ganz liebes Dankeschön auch an die kidsgo- Redaktion, die mich mit einem wunderschönen Blumenstrauß überrascht haben. So ein Krankenzimmer wirkt doch gleich viel freundlicher mit ein paar Blumen!
Das Wichtigste gleich zu Beginn: Ich bin nach genau einem Monat seit Freitag wieder zu Hause! Es ist echt Wahnsinn, wie sehr man den (fast) gewohnten Alltag wieder zu schätzen weiß. Fast, weil ich mich nach wie vor schonen soll und somit immer noch nicht auf Julia aufpassen kann. Einen Schrieb für die Beantragung einer Haushaltshilfe habe ich bekommen. Mal sehen, ob wir darauf zurückkommen müssen. Bislang spielt Mathias’ Arbeitgeber noch mit, aber wir wünschen uns natürlich, dass er auch eine Weile zu Hause bleiben kann, wenn Julias Schwesterchen auf der Welt ist. Er sollte also weder seinen kompletten Urlaub noch die komplette Geduld seines Arbeitgebers aufbrauchen…
Die letzten Tage im Krankenhaus verliefen weitestgehend ereignislos. Ich sollte wieder etwas mehr herumlaufen, da es ja auch unrealistisch ist, dass ich zu Hause so viel liegen kann wie im Krankenhaus. Trotz dem Mehr an Bewegung waren die Übungswehen im normalen Rahmen – ich komme im Moment auf maximal 5 Wehen am Tag. Als ich ins Krankenhaus kam, hatte ich fast stündlich so viele Wehen. Was mir das Gefühl gibt, dass der lange Aufenthalt wenigstens nicht ganz umsonst war…
Auch bei der Untersuchung keine schlechten Nachrichten. Es war alles unverändert; mein GMH ist etwa gleich geblieben und somit nach wie vor halb so lang, wie das in meiner jetzigen Schwangerschaftswoche der Fall sein sollte. Der Muttermund ist 2 cm geöffnet. Aber auch bei meiner ersten Tochter fing das um diesen Zeitpunkt herum an, deshalb dürfte das kein allzu großes Problem sein. Sie hat ja auch bis zur 38. SSW durchgehalten.
Nummer 2 wiegt inzwischen übrigens stolze 2145 g. Die Messung ist aber nicht sehr genau, weil sie schon so tief im Becken liegt, dass sie auf dem Ultraschall gar nicht mehr komplett dargestellt werden kann. Vor allem natürlich der Kopf. Sie hat es also tatsächlich fertig gebracht, sich die gesamte Schwangerschaft über zu verstecken. Ich habe genau ein Foto, auf dem man ein bisschen was erkennt. Auf den anderen sieht man vielleicht mal ein Arm oder ein Bein, aber nichts, was man sich ins Familienalbum einkleben würde. ;)
Während ich noch im Krankenhaus war, verbrachte Julia ihre ersten Stunden in der Kita. Die Eingewöhnung scheint richtig gut zu laufen. Schon am Freitag war sie zum ersten Mal eine knappe Stunde allein dort. Anscheinend wurde mein Freund sozusagen hinauskomplimentiert, als die Gruppe auf den Spielplatz gegangen ist. Er meint, Julia hätte gar nicht bemerkt, dass er weg war.
Ich bin total froh, dass ich mir das nächste Woche auch mal selbst anschauen kann. Ich kenne weder die Erzieherinnen noch die Kinder, mit denen Julia zu tun haben wird, das stelle ich mir natürlich anders vor.
Da mein Freund für den Sonntag Morgen/Vormittag schon seit Monaten verabredet war und wir mit meiner Mutter vereinbart hatten, dass sie auf Julia aufpasst, habe ich sie gebeten, ihren Babysitterdienst etwas auszudehnen. Netterweise konnten wir Julia schon am Samstag Abend hinbringen. Das war richtig schön, denn so sind wir zum ersten Mal seit einem knappen Jahr mal wieder schön romantisch alleine essen gegangen. Das ist schon etwas Anderes, als wenn einer von uns ständig unserer Tochter hinterher laufen muss! Das fühlte sich fast an wie ein erstes Date… Toll, dass wir bis 22 Uhr sogar noch draußen sitzen konnten.
Das nächste Mal sollten wir aber vielleicht unseren Hunger besser aufeinander abstimmen. Wenn einer ein Menü mit 6 Gängen isst und der andere nur 2, kann der Abend schon recht lang werden. So kam der von mir georderte Hauptgang erst um 23 Uhr, als ich schon fast am Einschlafen war. Na gut, Mathias hatte vorher eine seiner Hauptspeisen an mich abgetreten. ;o)
Den Sonntag verbrachte ich dann allein, was aber auch ganz angenehm war, ohne jetzt fies sein zu wollen. Aber wenn man einen Monat lang eingetrichtert bekommt, dass man sich nur flach hinlegen soll und nicht zu viel herumlaufen darf, fällt es schwer, das wieder zu normalisieren. Schon bei den längeren Autofahrten bekam ich gleich wieder Rückenschmerzen und auch im Restaurant war der Bauch ein ums andere Mal hart. Daher war ich ganz froh, ohne schlechtes Gewissen einfach im Bett liegen bleiben zu können. Das ist doch recht schwer, wenn die Familie um einen herumtobt…
Nachts schlafe ich trotz oder gerade wegen der ungewohnten Ruhe recht schlecht. Auch im Krankenhaus wurde ich nachts mehrmals wach, aber ich hatte gehofft, das würde sich zu Hause wieder legen. Kommt bestimmt noch, bevor es in ein paar Wochen wieder einen guten Grund gibt, die Nächte zu durchwachen.
Während ich das hier schreibe, höre ich im Hintergrund Julias fröhliches Plappern und Kichern. Oder sie wacht morgens nicht mehr mit einem Weinen auf, sondern ruft: “Mama… Papa… hallo!” Das ist total schön und ich merke jetzt erst richtig, was ich alles vermisst und verpasst habe. Ein Monat ist bei einem 1,5 Jahre alten Kind eine ganz schön lange Zeit… So, und jetzt schaue ich mal nach den beiden, die nebendran kichern und toben. Vielleicht habe ich ja Glück, und Julia lässt sich noch ein Bussi abschwätzen. Ansonsten muss eben mein Freund dran glauben. :o)
Eine tolle Woche für euch,
Stephanie