Das Gedankenkarussell dreht sich um die 3 Ks und das Wohl der beiden Kleinen
Hallo ihr Lieben,
ich habe gar nicht gedacht, dass ich mit meinen Überlegungen zum Kauf eines Geschwisterwagens doch leicht spöttische Kommentare ernten würde. Deshalb möchte ich auch diese Woche noch mal kurz darauf eingehen.
Wie ich schon im Laufe der letzten Woche geantwortet habe, hört sich die Sache mit dem Tragetuch zumindest in der Theorie ganz gut an. Aber in der Praxis kann ich mir einfach nicht vorstellen, mit beiden Kleinen alleine spazieren zu gehen und dabei das Kleine immer im Tuch zu tragen. Und was, wenn das Kleine es gar nicht mag? Julia mochte das Tuch nicht, vor allem, als sie noch sehr klein war.
Ab Herbst, in der Rolle als große Schwester, möchte Julia garantiert auch mal selbst laufen, einen Puppenwagen schieben, mit dem Laufrad fahren… die ja auch transportiert werden wollen, sobald es ihr langweilig wird. Oder ich muss einkaufen – bücken, heben, schleppen, oder auf den Spielplatz gehen – toben, klettern, im Sand spielen… Das kann ich mir mit einem Babybündel einfach nicht vorstellen. Da gehe ich lieber auf Nummer sicher, bevor ich am Ende mit Beiden nur zu Hause sitze. In meinem Bekanntenkreis sind zwar auch Mamis, die ihr Baby bei jeder sich bietenden Gelegenheit getragen haben, aber für mich ist das nichts. Wenn mein Freund oder noch jemand anderes dabei ist, ist das Tuch (das wir auch haben) auf jeden Fall eine Alternative, aber für mich allein definitiv nicht.
Last but not least: Ich habe immer wieder darauf hingewiesen, dass ich wenige Monate nach Julias Entbindung einen Bandscheibenvorfall hatte, durch den ich knapp 2,5 Monate außer Gefecht war. Das möchte ich jetzt natürlich nach Möglichkeit verhindern. Daher steht meine Rückengesundheit für mich ganz weit oben auf der Prioritätenliste. Ist ja niemandem geholfen, wenn ich wieder monatelang ausfalle. Ich werde mit Sicherheit nicht die Fehler von damals wiederholen. Soll heißen, Rückenschmerzen weitestgehend ignorieren, kein Stillkissen benutzen (Es ist mir schleierhaft, wie ich so dumm sein konnte. Schließlich verharrt man mehrere Stunden pro Tag in der gekrümmten Stillhaltung. Kein Wunder, dass mein Rücken da schlapp gemacht hat!), auf dem Boden wickeln und Ähnliches.
Ich finde, das kann jeder halten, wie er möchte. Ich schreibe hier ja keinen allgemein gültigen Ratgeber, sondern ein Tagebuch, in dem ich meine Gedanken festhalte und versuche, mit der Situation so gut klarzukommen wie möglich.
Passend zu dieser Thematik traue ich mich kaum zu erwähnen, dass ein Anruf kam, der mich ebenfalls zum Nachdenken brachte: Wir haben die Möglichkeit, für Julia ab September einen der raren Halbtagesplätze in einer Kita zu erhalten. Sogar in unserer Wunsch-Kita zu unserem Wunschtermin am 1. September (dies geschieht, wenn man nur vage “Sommer” als Eintrittstermin angibt *gg*). Also eigentlich alles super. Die Kita ist zwar etwas weiter weg, aber genau die, die uns am besten gefallen hat. Allerdings hatte ich mir vorgestellt, Julia nur an 2 oder 3 Tagen bis mittags in die Kita zu bringen, damit ich in dieser Zeit in Ruhe hochschwanger sein kann. Bzw. später dann mit Nummer 2 zur Rückbildung und noch später zum Babyschwimmen oder ähnlichen Kursen gehen kann, ohne das Julia gelangweilt neben dran sitzen muss. Oder dass ich an einem Vormittag auch einfach nur schlafen kann… Aber jetzt ganze 5 Tage? Ich möchte ja nicht, dass sie sich abgeschoben fühlt. Obwohl ich weiß, dass sie sehr happy ist, wenn sie mit anderen Kindern zusammen sein kann. Und dass viele Mütter ihre Kinder schon mit einem Jahr in die Kita geben – Julia wäre dann 1,5. Gerade in der ersten Zeit würde ich es vermutlich nicht schaffen, ihre Termine wie Spielkreise oder Treffen mit anderen Mamis aufrecht zu erhalten……. Mal sehen, wie sie sich in der Kita fühlt. Vielleicht klappt die Eingewöhnung ja – und falls nicht, können wir die Anmeldung bestimmt wieder zurückziehen.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich so extrem klammern würde. Aber ich liebe meine Tochter über alles und die Vorstellung, sie “schon” in weniger als 4 Monaten in fremde Hände geben zu müssen, ist echt gewöhnungsbedürftig. Das passt auch so gar nicht in ihren Tagesablauf, weil sie im Moment bis nach 9 Uhr schläft, um 11 Uhr zu Mittag isst und dann auch schon wieder ins Bett geht (und wieder um die 3 Stunden schläft). Da wäre es eigentlich Quatsch, sie von 7:30 Uhr bis 13:15 Uhr in die Kita zu schicken. Schade, dass Kitas nicht nur für den Nachmittag Plätze vergeben.
Andererseits kann sich ihr Rhythmus bis dahin natürlich auch noch 100x ändern…….. Ihr seht, ich zermartere mir das Hirn, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Ich muss wohl einfach alles auf mich zukommen lassen. Ich weiß weder, ob ich wieder Probleme mit der Bandscheibe haben werde, noch, ob Julia sich in der Kita wohl fühlen wird oder lieber bei uns zu Hause bleiben möchte.
So langsam überlegen wir auch, wie wir die Räume in unserer Wohnung am Geschicktesten nutzen können. Bisher ist es so, dass unser Schlafzimmer in einem Durchgangsraum zu Julias Kinderzimmer liegt. Das ist zu dritt ideal, aber wenn das Baby auf der Welt ist und bei uns im Beistellbett schläft, wiederum blöd für Julia. Ich möchte ja nicht, dass sie jedes Mal wach wird, wenn das Baby nachts schreit. Der Wickeltisch ist natürlich auch in ihrem Zimmer, direkt neben ihrem Bett. Oh man, der Tages- und Schlafablauf von ihr wird durch das Geschwisterchen echt komplett auf den Kopf gestellt. :(
Es wird darauf hinauslaufen, dass wir in ein paar Wochen ihr Kinderzimmer in das Büro meines Freundes umräumen müssen. Das ist dann zwar auch “nur” der Nachbarraum, aber immerhin mit einer Türe dazwischen. Mathias wird sich im kleinen Dachzimmer ausbreiten müssen. Und wo meine Sachen dann landen, steht noch in den Sternen. Zimmer haben wir eigentlich echt genug, aber der Luxus mit den zwei “eigenen” Zimmern gehört spätestens ab Oktober endgültig der Vergangenheit an… Wie heißt es so schön? “Und das ist auch gut so!”
Das war’s auch schon wieder! Die nächste Woche ist randvoll mit Terminen… 2 Arzttermine, 2 Geburtstage, 2 Spielgruppen… puh! In Sachen Geschlecht wird es übrigens spannend – ich gehe mal davon aus, dass ich im nächsten Beitrag das Geheimnis um Schwesterchen oder Brüderchen lüften kann. Bislang hat sich an der Prognose seit Woche 10 noch nichts geändert. ;)
Stephanie